Veröffentlichung der Konrad-Adenauer-Stiftung unterstreicht die gesellschaftliche Relevanz kinderreicher Familien

Veröffentlichung der Konrad-Adenauer-Stiftung unterstreicht die gesellschaftliche Relevanz kinderreicher Familien

Mönchengladbach, den 20. Dezember 2023

Die im Dezember 2023 von der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) (Autorinnen: Natalie Klauser und Magdalena Bohrer) veröffentliche Analyse „Wege zum dritten Kind – Ein internationaler Vergleich familienpolitischer Maßnahmen“ unterstreicht eindrucksvoll die gesellschaftliche Relevanz des Familienmodells der "Mehrkindfamilie" bzw. der "kinderreichen Familie".
Seit viel zu langer Zeit ist dieses Thema ein "blinder Fleck" (vgl. Bertelsmannstudie 2022, S. 92), den sowohl politisch als auch gesellschaftlich zu behandeln vermieden wird. Spätestens seit den jüngsten Zahlen zum Fachkräftemangel täte man gut daran, die Stiefmütterlichkeit beim Diskurs um den Lebensentwurf "Großfamilie" abzulegen und sich dem Thema mit aller statistischen Nüchternheit gesprächsoffen zu nähern. Die Zahlen, auch monatlich veröffentlicht durch das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB), sprechen ihre eigene Sprache. Prof. Dr. Martin Bujard, stellvertretender Direktor des BIBs und Leiter des dortigen Forschungsbereichs Familie und Fertilität, fasst es folgendermaßen zusammen: „Der Geburtenrückgang in Deutschland ist weitgehend - zu mehr als 2/3 - auf den Rückgang kinderreicher Familien zurückzuführen. Um von Geburtenraten um 1,4 Kinder pro Frau auf solche nahe der Ausgleichsrate zu kommen, müssten sich mehr Paare für ein drittes Kind entscheiden."

Die Autorinnen des Textes untermauern die Bedeutung von großen Familien für Resilienz und Fortbestand der Gesellschaft. Klar wird festgehalten und im europäischen Vergleich die Notwendigkeit erkannt, die bisherige – wie es im Text heißt – „Zwei-Kind-Norm“ kritisch zu hinterfragen und sich für eine Mehrkind-Familienpolitik einzusetzen.
Die Analyse zeigt zudem deutlich auf, was den kinderreichen Familien in ihrem Alltag an Herausforderungen begegnet bzw. welche Tatbestände Paare davon abhalten, ihren Wunsch nach mehreren Kindern zu erfüllen:

  1. ein Mangel an politischem Willen, die kinderreichen Familien finanziell, v.a. auch steuerlich zu entlasten,
  2. ein Mangel an Wertschätzung für die in diesen Familien erbrachte Erziehungsleistung
  3. ein Mangel an qualitätsgesicherter Betreuungsinfrastruktur, der die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erschwert.

Aus Sicht des KRFD wirkt sich die Verbindung von Mangel an bzw. mangelhafter Betreuungsinfrastuktur und den beruflichen und finanziellen Risiken einer längeren Selbstbetreuung in besonderer Weise negativ aus. Es ist daher dringend, kinderreiche Familien aktiv als ein zukunftsorientiertes Familienkonzept vorzustellen und die vielfältigen Umsetzungsvarianten dieses Familienmodells wesentlich stärker als bisher zu fördern – denn Familien sind nicht nur für sich selbst relevant, sondern haben eine immense positive Auswirkung auf die gesamte Gesellschaft und deren Zukunftsfähigkeit.

Der KRFD steht im regen Austausch mit Familienverbänden anderer europäischer Länder und sieht sich in diesen grundlegenden Forderungen im Einklang mit den Anliegen von Familien in ganz Europa. Der Verband begrüßt daher das in den Fokusnehmen dieses Themas und wird sich in den Diskurs gern aktiv einbringen.

 

 

Ergänzende Links:

Analyse der Konrad-Adenauer-Stiftung
Studie der Bertelsmann-Stiftung
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung
Pressemitteilung zur Entwicklung der Geburtenziffer (Juli 2023)

Über den Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V.

Der Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V. (KRFD) ist im Jahr 2011 aus der Initiative engagierter kinderreicher Familien entstanden; vertritt 1,4 Millionen Mehrkindfamilien in Deutschland und setzt sich in Politik, Wirtschaft und Medien für ihre Interessen ein. Der Verband versteht sich als Netzwerk von und für Familien mit drei Kindern und mehr, die sich untereinander unterstützen und die Öffentlichkeit für ihre Anliegen erreichen wollen. Der Verband ist konfessionell ungebunden und überparteilich.

Pressekontakt

Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V.
Dr. Elisabeth Müller
Korschenbroicher Str. 83
41065 Mönchengladbach
presse@kinderreiche-familien.de

Mitherausgeber

Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V.
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41065 Mönchengladbach
Tel. 02161-3030953
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