Zeit für eine Mehrkind-Agenda

Pressemitteilung: Kindergelderhöhung zum 1.1.2023: Das vierte und jedes weitere Kind geht leer aus!

Mönchengladbach, den 10.11.2022: Mit der für den 1.1.2023 geplanten Kindergelderhöhung um 31€ für das erste und zweite sowie um 25€ für das dritte Kind auf jeweils 250€ pro Monat möchte die Bundesregierung Familien deutlich entlasten und betont die größte Erhöhung des Kindergeldes in der Geschichte der Bundesrepublik. Der Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V. begrüßt eine signifikante Erhöhung des Kindergeldes in diesen herausfordernden Zeiten sehr, zeigt sich aber ausgesprochen enttäuscht von der Umsetzung dieses Vorhabens.

„Das Kindergeld für das vierte und jedes weitere Kind bleibt beim bisherigen Satz von 250€. Was nach Gerechtigkeit und Gleichbehandlung klingt, ist in Wirklichkeit eine deutliche Benachteiligung von Mehrkindfamilien. Es ist eben nicht so, dass die Kosten für Kinder linear mit der Kinderzahl steigen. Familien mit drei und mehr Kindern haben überproportional hohe Ausgaben für ihre Kinder und häufig durch an die Lebenssituation angepasste Arbeitszeitmodelle ein geringeres Monatseinkommen. Viel mehr Menschen müssen mit weniger Haushaltseinkommen auskommen. Dabei tragen Mehrkindfamilien wesentlich zur Gesellschaft bei,“ so Dr. Elisabeth Müller, Bundesvorsitzende des Verbandes kinderreicher Familien Deutschland e.V. (KRFD).

Bei einer Kindergelderhöhung sollte die Lebenswirklichkeit der Mehrkindfamilien berücksichtigt werden.
Ein bis zwei Einkommen müssen für eine große Zahl von Haushaltsmitgliedern ausreichen. In großen Familien ist vor allem der Verbrauch an Lebensmitteln und Hygieneartikeln sehr hoch. Die derzeitige Inflation trifft Familien mit drei und mehr Kindern daher besonders hart. Zudem ist das Armutsrisiko von Mehrkindfamilien signifikant erhöht. Daher muss das Kindergeld als familienpolitische Leistung dringend deutlich ausgebaut werden, um echte Chancengleichheit zu gewährleisten. Die Höhe des Kindergeldes für dritte und weitere Kinder muss wieder stärker die besondere Leistung kinderreicher Familien berücksichtigen. Das Kindergeld für dritte Kinder ist daher 50 Prozent und das Kindergeld für vierte und weitere Kinder 75 % über dem Kindergeld für erste und zweite Kinder anzusetzen, mindestens jedoch sollte das Kindergeld für alle kindergeldberechtigten Kinder um 31€ pro Monat steigen.

„Unsere Sozialberatung erreichen täglich Anfragen von Familien, die nicht mehr wissen, wie sie passabel wirtschaften können. Wir brauchen jetzt eine Lösung, damit nicht noch mehr Mehrkindfamilien in Armut geraten“, so die Vorsitzende. „Es geht dabei nicht nur um die dringend notwendige finanzielle Entlastung, es geht auch um die Wertschätzung und Achtung eines Lebensmodells, das einen überdurchschnittlich hohen Beitrag zum Generationenvertrag leistet.“

Über den Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V.

Der Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V. (KRFD) ist im Jahr 2011 aus der Initiative engagierter kinderreicher Familien entstanden; vertritt 1,4 Millionen Mehrkindfamilien in Deutschland und setzt sich in Politik, Wirtschaft und Medien für ihre Interessen ein. Der Verband versteht sich als Netzwerk von und für Familien mit drei Kindern und mehr, die sich untereinander unterstützen und die Öffentlichkeit für ihre Anliegen erreichen wollen. Der Verband ist konfessionell ungebunden und überparteilich.

Pressekontakt

Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V.
Dr. Laura Schlichting
Referentin des Vorstands
Korschenbroicher Str. 83
41065 Mönchengladbach
presse@kinderreiche-familien.de

Mitherausgeber

Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V.
Dr. Elisabeth Müller
Korschenbroicher Str. 83
41065 Mönchengladbach
Tel. 02161-3030953
info@kinderreiche-familien.de
https://www.kinderreichefamilien.de

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