Kürzung des Elterngeldes – ein fatales Signal
Mönchengladbach, den 06.07.2023. „Die geplanten Kürzungen in Bereich der Familienpolitik sind nicht hinnehmbar. Man darf die Einsparungen nicht auf Kosten von Familien machen“, so Karoline Iwersen, Vorstandsmitglied und Beraterin zu Vereinbarkeits- und Gleichstellungsfragen im Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V. Das gesellschaftliche Anliegen, das man mit dem Elterngeld verbindet, betrifft alle Eltern. Das Elterngeld ist eine bedeutsame Leistung im deutschen Sozialstaat und wurde einst eingeführt, um ein Lohnersatz-Instrument für mehr gleichberechtigte Kindererziehung aus allen Gesellschaftsschichten, v.a. auch für Eltern mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 150.000 Euro jährlich, zu entwickeln.
Der Verband betrachtet das politische Vorhaben deshalb mit Sorge und befürchtet, dass sich immer weniger Paare für Kinder, insbesondere für drei und mehr Kinder entscheiden werden. „Der Ansatz, mit vorhandenen Mitteln auszukommen und im Etat umzuschichten, statt immer neue Schuldenberge aufzunehmen, ist sicherlich richtig. Und gleichzeitig setzt eine Umverteilung zwischen Elterngruppen ein falsches Signal“, so Iwersen. „Die Grenze mit 150.000 Euro sollte nochmals überdacht werden."
Der Verband betont die Wichtigkeit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Wir erkennen die Bedeutung eines ausgewogenen und erfüllten Lebens für unsere Mitglieder und ihre Familien und gleichzeitig setzen wir uns dafür ein, dass die politischen Rahmenbedingungen so ausgestaltet sind, dass Familien eine freie Wahlmöglichkeit bekommen. Familien sollen ihr Lebensmodell nach ihren persönlichen Vorstellungen wählen und entsprechend ihrer Lebenssituation ausleben können. Das schließt das Verfolgen beruflicher Ziele genauso ein, wie 24/7 für ihre Familien da zu sein“, erklärt Iwersen. Der Verband unterstützt Maßnahmen, die flexible Arbeitszeitmodelle fördern und „atmende“ Lebensläufe bei Müttern und Vätern in Zeiten, in denen die Kinder klein sind, ermöglichen.
„Die diskriminierungsfreie Inanspruchnahme von Teilzeitarbeit sowie deren uneingeschränkte Akzeptanz einschließlich der gebührenden Wertschätzung von Sorgearbeit muss als Selbstverständlichkeit in der Gesellschaft verankert werden. Das ist immer noch eine der gesellschaftlichen Mammutaufgaben, da es heutzutage in weiten Teilen der Arbeitswelt insbesondere für Väter mit erheblichen Nachteilen verbunden ist, aus familiären Gründen ‚nur‘ Teilzeit zu arbeiten“, so Markus Diehl, Justiziar und fünffacher Vater in Teilzeitarbeit.
Unsere Forderungen im Bereich des Elterngeldes lesen Sie hier.
Über den Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V.
Der Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V. (KRFD) ist im Jahr 2011 aus der Initiative engagierter kinderreicher Familien entstanden; vertritt 1,4 Millionen Mehrkindfamilien in Deutschland und setzt sich in Politik, Wirtschaft und Medien für ihre Interessen ein. Der Verband versteht sich als Netzwerk von und für Familien mit drei Kindern und mehr, die sich untereinander unterstützen und die Öffentlichkeit für ihre Anliegen erreichen wollen. Der Verband ist konfessionell ungebunden und überparteilich.
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