Der Verband im Austausch mit "Haus und Grund"

Beim Bauen an die Kinder denken

„Bezahlbarer Wohnraum“ ist in aller Munde. Jeder überschlägt sich mit Vorschlägen wie dem Mietendeckel (bezahlt von Vermietern) oder mehr Sozialwohnungen (finanziert aus Steuertöpfen). Nur so ließe sich „bezahlbarer Wohnraum“ schaffen.
Wer über bezahlbaren Wohnraum spricht, denkt regelmäßig in erster Linie an Mieter. Das hat auch seine Berechtigung: Deutschland ist ein Land der Mieter. Und in Städten gilt das doppelt. Aber das „Häuschen mit Garten“ ist und bleibt der große Wunsch, insbesondere wenn Kinder kommen und erst recht, wenn die Zahl der Kinder steigt.
Und doch bleibt es für viele in unserem reichen Land ein Wunschtraum…

So war der Einstieg in den Austausch des AK Wohnungswirtschaft von Haus und Grund mit dem AK Wohnen des Verbandes kinderreicher Familien.

Der Verband entstand aus der Initiative einiger Mehrkindfamilien mit dem Ziel, den Blick auf große Familien positiv zu verändern. Ich darf auf Bundesebene den AK Wohnen leiten und bin deshalb Partei, Partei dafür, dass auch und gerade Familien Eigentum bilden können, und Partei dafür, dass auch und gerade Familien einen guten Vermieter finden.

Aber sind Mehrkindfamilien überhaupt ein relevantes Marktsegment?
Erste Antwort: Uneingeschränkt JA. Von 40 Mio. Haushalten sind 8 Mio. Familien. In einem Viertel dieser Haushalte lebte ein Kind, in der Hälfte zwei Kinder und in einem weiteren Viertel drei, vier und mehr Kinder — nachzulesen im Gutachten „Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Mehrkindfamilien in Deutschland“ des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln.
Zweite Antwort: Ja, ABER… In meiner Kindheit waren Familien auch mit vielen Kindern völlig normal. Entsprechend gab es Wohnraum, der auch mit nur einem Familieneinkommen zu bezahlen war. Heute konkurrieren Familien mit Singles und Doppelverdienern.

Der Markt braucht deshalb neue/alte Regeln, die Familien privilegieren und - nicht erschrecken - subventionieren. Konkret heißt das, dass wir als Verband zur Stärkung der Marktposition von Familien Erbpachtmodelle mit Berücksichtigung der Kinderzahl fordern — und ein Baukindergeld als Zuschuss für den Ersterwerb einer Immobilie. Die alte Bundesregierung hatte dies auslaufen lassen, jetzt muss ein neues Baukindergeld wieder kommen.

Und wenn die Kinder groß sind und ausziehen? Der Blick bspw. nach Baden-Württemberg lohnt sich. Dort zahlt das Land Eigentümern Prämien, wenn sie ihr Haus teilen, das ihnen allein zu groß geworden ist: „Aus Alt mach 2“ heißt das Programm. Es aktiviert Wohnraum, ist gut für den Geldbeutel und hilft nebenbei oft gegen Einsamkeit im Alter.

Der Austausch von Haus und Grund mit dem Verband kinderreicher Familien hat erst begonnen.
Wir wollen ihn Schritt für Schritt ausbauen. Wir haben deshalb schon eine erst gemeinsame Bitte an Sie:
Wir wollen den Fokus auf gelingende Beispiele lenken, auf Häuser und Quartiere, die Familien gut tun, in denen auch große Familien gerne leben. Diesen Vorbilder wollen wir auszeichnen — als „Mutmacher“ dafür, beim Bauen an die Kinder zu denken. Dafür brauchen wir Ihre Hilfe. Bitte nennen Sie uns preiswürdige Projekte.

Vielen Dank.

Kontakt:
Gerd Schreiner
AK Wohnen
ak-wohnen@kinderreiche-familien.de

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